Die Aufstellungsarbeit wurde durch Bert Hellinger bekannt, der riesige Gruppenereignisse mit teilweise mehr als 500 Teilnehmern veranstaltete, wobei regelmäßig spektakuläre Heilungen eingetreten sind. Bert Hellinger wurde durch seine Aufstellungsshows einerseits verehrt, aber gleichzeitig wurde er insbesondere von den psychiatrisch tätigen Kollegen wegen seiner teils "autoritären" Haltung auch schwer kritisiert.
Bei aller Kritik, Bert Hellinger gelang es, die therapeutische Arbeit statt in Krankenhäusern und Praxen der Mediziner in große Säle und Hotels zu platzieren. Er lehrte uns, dass Menschen grundsätzlich mit ihrer Familie zwar verstrickt sind, aber auch, dass alle Familienmitglieder über viele Generationen in tiefer Liebe verbunden sind. Vor allem lehrte er uns, dass "Verstrickungen" durch die Herstellung einer "Ordnung der Liebe" wieder gelöst werden können. Damit können Krankheiten und seelische Leiden überflüssig werden und verschwinden.
Für mich persönlich sind diese großen Veranstaltungen eher befremdlich. Auch passt es nicht in mein Menschenbild, Klienten zum Nachsprechen von Sätzen zu motivieren. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass sich heilende Prozesse spontan entwickeln, sobald wir uns gemeinsam meditativ versenken. Ich bevorzuge kleine Gruppen in einem geschützten Rahmen . Nach einer Aufstellung fühlt sich das Leben meistens ganz zauberhaft leicht an.
Da wir Menschen oft über Jahrzehnte unter schwierigen Bedingungen verstört wurden, ist es ratsam, den eigenen Heilungsweg als Lebensaufgabe zu verstehen. Schicht für Schicht entwickeln wir uns zu den Menschen, die wir eigentlich sind. Eine lange Reise, mit vielen schönen und manchmal auch schmerzlichen Erlebnissen
Organisatiorisches zur Gruppenaufstellung
Ort: Brockhausstraße 20, bei Limbacher läuten
Gebühr: 150.-für Aufstellung, 50.- für Stellvertreter
Zeit: Samstag von 11-18:00h.
Anmeldung: unter 0160/5756292.
Ablauf: Ankommen um 11:00h. 11:15h Meditation, Vorstellungsrunde, Aufstellung eines Anliegens. ca 13-14:00h Mittagspause (bitte mitbringen, für Tee, Kaffee und Wasser ist gesorgt) Weitere 2 Aufstellungen bis 17:00h. Abschlussrunde, Zeit für Austausch. 18:00 Ende
Formate nach Wunsch: Anliegenmethode nach Ruppert, klassische Familienaufstellung, Mehrgenerationenaufstellung, Trauma-Aufstellung.
Anliegen sind z.B. Konflikte in Partnerschaft und Familie, Unklarheiten bzgl. Beruf/ung; Gesundheitliche Probleme, Gesellschaftliche Themen, Sexualität, Einsamkeit, Weltenwandel, Finanzen, etc.
Wo zwei oder mehr unter meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. (Zitat aus der Bibel)
Als Einstieg in die Aufstellungsarbeit empfehle ich zunächst Einzelaufstellungen.
Gruppenaufstellungen sind erst dann empfehlenwert, wenn Sie bereit sind, Ihr Thema mit anderen Menschen zu teilen.
Bei der Einzelaufstellung arbeiten wir mit Playmobilfiguren. Damit lassen sich komplexe Anliegen besonders gut darstellen. Als Betrachter gewinnen Sie wichtige Erkenntnisse über Ihre Herkunftsfamilie (oder den beruflichen Kontext, etc) und lernen sich selbst besser verstehen. Im Prozess zeigen sich übernommene Muster, die Sie zürückgeben dürfen.
In der Einzelarbeit arbeite ich ebenso mit der sog. Heilung des inneren Kindes, mit Techniken zur Traumaverarbeitung, Visualisierung uvm.
Die Aufstellung des Familiensystems ermöglicht eine unverzichtbare generationenübergreifende Sichtweise auf unsere Existenz. Verhaltensweisen, Symptome und Gefühle der Familienmitglieder werden aus dieser Perspektive endlich klar verständlich, ihr Sinn erklärt sich. Während der Aufstellung werden wir Zeuge einer kraftvollen, sehr weisen Energiebewegung, die unmittelbar erfahrbar macht, dass alle Gefühle, Krisen und Symptome eine Botschaft in sich tragen, die verstanden werden möchte. In den Händen von erfahrenen Therapeuten ist die Familienaufstellung ein Segen.
In den letzten 100 Jahren mussten wir zwei Kriege überstehen,
Millionen Menschen wurden traumatisiert, viele verloren ihre Heimat und wurden vertrieben. Werte, Religionen, Sprachen - alles unterliegt einem immer schnelleren
Wandel. Wir haben uns von Ackerbauern und Händlern zur multikulturellen Informationsgesellschaft entwickelt. Die Bedürfnisse der Seele nach
Zugehörigkeit, Schutz, Sicherheit, Wachstum, Individuation werden leider kaum berücksichtigt. Dies führt dazu, dass in unserer Gesellschaft seelische Probleme extrem
zunehmen. Die Aufarbeitung der Familiengeschichte erhellt so manches Gefühl und macht uns flexibler und anpassungs-fähiger. Dadurch erleben wir uns freier und
unbeschwerter und können uns an den Fortschritten der sich wandelnden Lebensweisen erfreuen.
Die Familienaufstellung eröffnet eine ungewöhnliche Chance, Erfahrungen und Gefühle unserer Mitmenschen und auch der Ahnen nachzuempfinden. Versöhnung ist oft Folge vom Verstehen. Oft lösen sich im Anschluss an die Familienaufstellung Symptome und Konflike einfach auf. Nach meinen Aufstellungen erreichen mich des öfteren Emails und Anrufe, in denen Teilnehmer von erstaunlichen Veränderungen berichten. Längst verloren geglaubte Familienmitglieder tauchen wieder auf, Geheimnisse aus früheren Generationen werden aufgedeckt, Ordnungen wieder hergestellt. Doch es gibt auch Grenzen der Versöhnung. In einigen Familien ist Abgrenzung erforderlich, um die eigene Autonomie und Heilung zu ermöglichen.
Manche Teilnehmer gewinnen die Einsicht, dass die eigene Familie nicht die Quelle des eigenen Glückes sein kann. Dass die Verletzungen, die sie
erlebt haben, im Kontakt mir der Familie nicht heilen können, sondern immer wieder neu belebt werden. Mit der Zeit lernen sie, dass Nahrung für die Seele überall vorhanden ist. Sie müssen nur
manchmal die Perspektive wechseln und all die Liebe zulassen, die für jeden bereit ist.
Die Aufstellung des Anliegens geht auf Prof. Dr. Franz Ruppert zurück. Er geht davon aus, dass der Mensch aufgrund traumatischer Erfahrungen gespalten ist. Oft ohne es zu bemerken.
Das Ziel der Aufstellungsarbeit ist dabei weniger die Versöhnung mit dem Familiensystem, sondern das Erlangen der eigenen Autonomie.
Nach Franz Ruppert ist es nicht förderlich, ein schwieriges Familiensystem wieder herzustellen, sondern es als solches anzuerkennen. Die erzwungene Versöhnung kann
auch zur Verwirrung bis hin zur Psychose führen, wenn wir nicht anerkennen, dass uns unrecht geschehen ist. Nicht wenige Menschen sind nicht gewollt und haben z.B. einen Abtreibungsversuch
überlebt.
Die Aufsteller lösen sich in der Therapie von den alten zerstörerischen Bindungen und übernehmen selbst die Verantwortung für ihre traumatisierten inneren Anteile -
DAS ist der Weg zu Autonomie, er führt heraus aus der scheinbaren heilen Welt, der Illusion von Alles war garnicht so schlimm. Selbstbetrug ist nicht länger nötig, auch keine Versöhnung, solange
sie nicht aus tiefstem Herzen kommt. Autonomie kann eben auch erreicht werden, wenn man die Verantwortung für sich selbt übernimmt.
Ausserhalb des eigenen Familiensystems sprudeln unbegrenzte Quellen der Kraft:
In der Natur, in Bewegung, Tanz, Musik, in jeder Form der Kunst, in Übungen der Achtsamkeit, in der Spiritualität und natürlich vor allem in
der Begegnung und in der Liebe zu anderen Menschen, finden sich für jeden Gelegenheiten, sich geborgen und getragen zu fühlen. Es gibt unendliche Quellen, aus denen Sie Kraft schöpfen
können.
Besonders auch eine Familienaufstellung bietet die Chance, die eigenen Ressourcen (wieder) zu entdecken und sich innerhalb der Therapiegruppen gegenseitig zu unterstützen. Deshalb kann es sinnvoll sein, sich für den Prozess der Heilung einen längeren Zeitraum vorzunehmen, um Schritt für Schritt Ganzheit und Autonomie zu erlangen.
In meiner Praxis werden Familienaufstellungen achtsam und ohne Publikum durchgeführt.
Sabine Bode
Die vergessene Generation,
Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen. Stuttgart 2004
Die deutsche Krankheit - German Angst. Stuttgart 2006
Luise Reddemann
Kriegskinder und Kriegsenkel in der Psychotherapie:
Franz Ruppert
Trauma, Bindung und Familienstellen
Seelische Verletzungen verstehen und heilen. Klett-Cotta 2005
Thomas Schäfer
Was die Liebe krank macht und was sie heilt
Bert Hellinger
Liebe am Abgrund
Ein Kurs für Psychosepatienten,
Carl-Auer-System
Aufstellungsarbeit ist m.E. die wirksamste und effektivste therapeutische Methode. Sie verlangt allerdings vom Anbieter enormes Wissen, Empathie, Erfahrung und die Fähigkeit, gut mit traumatischen Erinnerungen der Teilnehmer umzugehen.
Ich biete Ihnen jetzt eine intensive Ausbildungs- und Trainingsmöglichkeit an.